Seppl Lamprecht gestorben

Zu den Seiten, die ich regelmäßig mehrmals am Tag besuche gehört Wikipedia. Wenn mich irgendein Sachverhalt interessiert bemühe ich oft gar nicht mehr Google sondern suche gleich bei Wikipedia nach, denn Google schickt mich in der Regel auch auf diese Seite.

So wie ich bei der Lektüre meiner Tageszeitung (früher, ich habe keine Zeitung mehr abonniert und werde mir wohl auch keine mehr zulegen, zumindest keine gedruckte) immer nach den Todesanzeigen schaue blicke ich bei Wikipedia auf die rechte Spalte zur Rubrik „kürzlich verstorben“. Es könnte ja sein, dass ich jemanden kenne. Das ist meistens nicht der Fall, aber es interessiert mich auch, wie alt die Personen geworden sind. Sollte jemand besonders alt geworden sein, dann werde ich aufmerksam oder wenn jemand besonders jung gestorben ist (das heißt er ist jünger als ich jetzt bin- 47).

Eben stieß ich auf den Namen Seppl Lamprecht. Gestorben heute mit 42 Jahren. Wo ich bei einer normalen Tageszeitung ob der Todesursache im Dunkeln tappe genügt hier ein Klick und ich weiß bescheid. Ach ja, Abgeordneter der Südtiroler Volkspartei im Südtiroler Landtag und gestorben an einem Herzinfarkt. An einem HERZINFARKT! Mit 42 und ich bin gerade 47. Warum bin ich am Leben und Seppl musste sterben. Ein solcher Gedanke ging mir blitzschnell durch den Kopf während ich ein Bild von ihm suchte. Er sah ganz normal aus, vielleicht übergewichtig, schwer zu sagen auf den Bildern. War er Herzkrank? Ich habe eben gegoogelt. Nichts gefunden! Nun ja, Krankheiten hängt man ja auch nicht gerade an die große Glocke.

Sie merken: Dieser Post handelt nicht von Seppl Lamprecht sondern von mir und von meiner Angst, vielleicht das gleiche Schicksal zu erleiden.

Was sagt uns dieser Tod? Was sagt uns überhaupt jeder Grabstein, der Jahrzehnte überdauernd auf einen Friedhof steht? Sie rufen uns zu: „Genießt euer Leben heute, sorgt euch nicht zu viel um das Morgen. Denn morgen, ja heute schon kann die Sichel, genannt Herzinfarkt, genannt Krebs, genannt Autounfall und erwischen und alle unsere Versuche, unser Leben zum besseren zu ändern zunichte machen.

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